Die Verwendung von C*nnabis zu medizinischen Zwecken hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen, und die wissenschaftliche Forschung hat zur Identifizierung zahlreicher potenzieller Anwendungsgebiete beigetragen. Studien zu Medizinalc*nnabis decken ein breites Spektrum von Indikationen ab, bei denen C*nnabis und die darin enthaltenen Wirkstoffe therapeutisch eingesetzt werden könnten. Es folgen einige Indikationen, bei denen Medizinalc*nnabis zum Einsatz kommen kann:
Es existieren Studien zum Einsatz von CBD als Add-on zu anderen Antiepileptika bei Betroffenen mit zwei seltenen, schweren Formen der Epilepsie: Dravet- und Lennox-Gastaut-Syndrome.[1]
So zeigte sich in den Gruppen die zusätzlich zur Antiepileptikamedikation auch noch ein CBD-Öl einnahmen eine höhere Reduktion in Endpunkten wie: Anzahl epileptischer Anfälle oder Sturzanfälle (tonische, atonische und tonisch-klonische Anfälle).[1] Für den Einsatz von CBD in drei seltenen Epilepsieformen liegen Zulassungen vor: Dravet-, Lennox-Gastaut-Syndrom und für strukturelle Epilepsie bei Tuberöser Sklerose.[2]
Medizinalc*nnabis in der Therapie von chronischen Schmerzen wurde ausgiebig untersucht und im Rahmen der CaPRis-Studie (C*nnabis: Potential und Risiken) in dem Bericht zur Einschätzung der Wirkung von C*nnabis auf psychische, organische und soziale Aspekte, sowie der Wirksamkeit und Sicherheit von C*nnabisarzneimitteln und den Motiven und Erwartungen eines nicht-ärztlich verordneten Gebrauchs von C*nnabis, berücksichtigt.[3] [4]
So zeigen die berücksichtigten Endpunkte unter anderem eine > 30 % globale Verbesserung der Schmerzen, sowie der Schmerzintensität, sowie eine Verbesserung der Lebensqualität (EQ-5D).[4]
Gerade die Wirksamkeit von Cannabinoiden bei neuropathischen Schmerzen wurde von allen untersuchten Schmerzarten in den berücksichtigten Übersichtsarbeiten am besten untersucht.[4]
C*nnabis ist in der Therapie von Krebsleiden erlaubt.[5] Wichtig zu wissen ist, dass Medizinalc*nnabis nicht direkt in der Behandlung der eigentlichen Tumorerkrankung benutzt wird.
Die Anwendung von Medizinalc*nnabis findet eher zur Linderung von krebsbedingten Schmerzen und in der palliativen Behandlungssituation statt.[5] Hier scheint vor allem die Kombination aus Cannabinoiden und anderen Schmerzmitteln am vielversprechendsten zu sein.[5] Ebenso kann es in der Bekämpfung von Übelkeit und Erbrechen als Reservemittel Anwendung finden.[5]
Es gibt Hinweise aus einer im Jahr 2011 vorgestellten Beobachtungsstudie aus Israel, dass der Einsatz von C*nnabis bei posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) einen relevanten therapeutischen Nutzen aufweist.[6] Eine klinische Studie aus Kanada zeigt, dass der Einsatz des Cannabinoids Nabilon die Anzahl von Albträumen und Flashbacks reduziert.[6]
In Tierstudien zeigt sich eine potentielle Erklärung für den Wirkmechanismus von Cannabinoiden bei PTBS: Die Amygdala, welche für die Speicherung von Erinnerungen und Furcht zuständig ist, unterliegt der Kontrolle durch das endogene Cannabinoidsystem. Wird die Amygdala mit Endocannabinoiden „geflutet“, führt dies zur Auslöschung unangenehmer Erinnerungen.[6]
Die CaPRis-Studie fasst nach Sichtung von über 2.100 wissenschaftlichen Publikationen der letzten 10 Jahre, zusammen, dass ein Nutzen z. B. in den Bereichen „Übelkeit und Erbrechen/Appetitstimulation“ bei Menschen in chemotherapeutischer Krebsbehandlung gesehen wird und dass auch bei chronischen Schmerzen, vor allem in Kombination mit zusätzlichen Analgetika, eine zusätzliche, leichte Schmerzreduktion gefunden wurde.[3] Jedoch bedarf es in vielen Indikationen noch weiterer Studien, um ganz konkrete Aussagen zu der Wirksamkeit von Medizinalc*nnabis zu treffen. Diese Studien werden hoffentlich in Zukunft folgen, da sich der Umgang mit C*nnabis in der Gesellschaft im Umbruch befindet und Behandelnde auch ein vermehrtes Interesse haben, ihren Patientinnen und Patienten ein möglichst breites Angebot an validen und wirksamen Therapieoptionen bieten zu können.
Hier sind einige der wichtigsten Erkenntnisse aus der aktuellen Forschung:
Quellen: